Auch wer ansonsten eher nicht Fan großer internationales Hotelketten ist, wird im DoubleTree by Hilton in Triest vielleicht genau das finden, was man sich von dieser Stadt so erwartet: Üppige Grandezza gepaart mit modernem, italienischem Design und auch immer wieder einen innenarchitektonischen Hinweis darauf, dass dieses Hotel im Zentrum der Stadt dennoch nur einen Steinwurf vom tiefblauen Golf von Triest entfernt liegt…

Wieder einmal Triest, das uns mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen ist, und wieder einmal ein neues Hotel: Waren es vom Zimmer des Tre Merli Beach Hotels nur ein paar Meter bis zum Sprung ins tiefblaue Meer, so hatten wir dieses im Savoia Excelsior Palace Trieste als auch im Hotel Duchi vis à vis jeweils vom Balkon bzw. Fenster aus im Blick gehabt. Dieses Mal: Kein Meerblick, dafür absolute Ruhe in unserem komfortablen Deluxe Zimmer mit Kingsize Bed im 3. Stock – und ein großes Aha-Erlebnis beim Frühstück am ersten Tag.

Denn da nehmen wir im „Salone della Direzione“ Platz und dieser Raum kann sich sehen lassen: Eine beeindruckende Kassetten-Decke, viel Marmor, schöne Kamine, großartige Kronleuchter, wunderbare Intarsien-Parkettböden – fast vergesse ich darüber das Frühstück, das sich ebenfalls nicht zu verstecken braucht. Einst saß in diesen Räumen also der Direktor der Riunione Adriatica di Sicurtà, einem italienischen Versicherungskonzern, der 1838 in Triest gegründet worden war und zwischen 1911 und 1913, geplant von den Triestiner Architekten Ruggero und Arduino Berlam, das mächtige Gebäude im Borgo Teresiano Viertel von Triest errichten ließ. In welchem sich heute auf vier Etagen und nach einer umfassenden Renovierung das DoubleTree by Hilton befindet, 2019 eröffnet. Und während ich hier glücklich mein – nach vielen Covid-bedingten Lockdowns – so sehr vermisstes und heiß ersehntes Cornetto alla Crema genieße, lasse ich meine Augen durch den Raum wandern, über die Deckenlampen mit den Frauenfiguren mit Engelsflügeln, die prächtigen Tapeten, die wunderbaren Türsimse mit Marmor-Dekoration, die eleganten Kamine. Und dann bleibt mein Blick an den Wand-Mosaiken neben den Türen hängen: Von hellem Türkis bis zu intensivem, dunklen Blau sind hier alle Blautöne vertreten und erinnern mich damit an das Meer, das nur ein paar Gehminuten von hier entfernt auf mich wartet …

Bei der Errichtung dieses Gebäudes zu Anfang des 20. Jahrhunderts hatte man übrigens wichtige archäologische Funde gemacht: Unter anderem ein Mosaik aus dem 2. Jahrhundert nach Christi, die Reste eines heidnischen Tempels und einen Grabstein aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. – heute allesamt im Museum „Lapidario Tergestino“, nahe der Kathedrale San Giusto, aufbewahrt. Wer heute das Hotel betritt und nicht gleich von dem schönen Mosaikboden, der den Originalboden aus dem 2. Jahrhundert n. Christi zitiert, abgelenkt ist, erblickt als erstes den imposanten Gladiator-Brunnen: Ein Gladiator und Löwen aus rosa Marmor – und davor ein paar freundliche Hotel-MitarbeiterInnen. Professionell und sehr freundlich tritt man dem Gast hier gegenüber, und ja, auch zu jenen Gästen, die partout immer noch nicht verstehen wollen, dass in Covid-Zeiten eben Maskenpflicht in den öffentlichen Bereichen des Hotels besteht, ist man ausgesprochen höflich und reicht mit einem netten Lächeln bei Bedarf eine Maske. Bewundernswert finde ich das, wenn ich das Benehmen so manchen Gastes beobachte.

Übrigens: Man sollte den Lift ruhig mal links liegen lassen und zu Fuß in den ersten Stock hinaufsteigen und zwar über die „Ehrentreppe“. Auch hier lässt sich die Geschichte dieses mehr als beeindruckenden Hauses gut erahnen…

Auch noch gut zu wissen: Das Hotel bietet auch Meetingräume bzw. Veranstaltungsbereiche für geschäftliche oder private Events. Die beiden Restaurants im Haus haben wir nicht erkundet, die täglich geöffnete Bar im ehemaligen Direktionsbereich ist empfehlenswert für alle, die nach einem guten Essen noch einen Absacker nehmen wollen. Wer sich die italienischen Kalorien wieder abtrainieren möchte, ein Fitnesscenter wartet im 4. Stock, inklusive Wellnessbereich. Zentral gelegen ist das Haus, aber wer mit dem Auto anreist, sollte die Anfahrtsinfos des Hotels beherzigen – denn das Hotel liegt in einer „limited traffic zone“ und da traut man sich ansonsten nicht hinein. Parken ist übrigens nur wenige Gehminuten entfernt in der Garage „Park San Giusto“ möglich (15 Euro/24h).

Hotel DoubleTree by Hilton Trieste
https://www.hiltonhotels.de/italien/doubletree-by-hilton-trieste/

Piazza della Repubblica, 1 I 34122 Triest I Italien

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