• Niedermairhof - Unique Suites & Joy
    Bruneck I Südtirol

März 2021 - Wunschziel ...

Und schon wieder eine (vorerst) leider-Nein Destination – wobei dieses Mal nicht das Corona-Virus daran schuld war, sondern uns etwas anderes dazwischen kam und wir im Oktober 2017 unsere Buchung last minute schweren Herzens wieder canceln mussten. Aber: Er ist mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen, der Niedermairhof im Südtiroler Bruneck. Kein Wunder, hatte ich ihn mir ja damals nicht ohne Grund ausgesucht…

Denn das b&b (Boutique & Breakfast) Niedermairhof mit acht Suiten fällt genau in mein Beuteschema, könnte man sagen: Alte Bausubstanz gelungen mit moderner Architektur kombiniert, Eigentümergeführt, liebevoll und detailreich ausgestattet, wunderschön gelegen in Dietenheim – auf der Sonnenseite von Bruneck, wie die Eigentümer und Gastgeber Kathrin und Helmuth erzählen. Quereinsteiger im Gastgeber-Business sind sie beide: Kathrin, die hier am Hof, der schon seit 200 Jahren im Besitz ihrer Familie ist und den sie nun geerbt hat, aufgewachsen ist, eine Tischlerlehre gemacht und schließlich Produktdesign studiert hat, und Helmuth, der Zahlenmensch, Controller nach einem Betriebswirtschaftsstudium, mit Liebe zum Lesen, Schreiben und Musizieren.

Aber vermutlich genau die richtige Job-Kombination, wenn man ein Projekt wie dieses in Angriff nimmt: Nämlich ein 700 Jahre altes Haus, das in der Vergangenheit schon viel erlebt hat – als Bauernhaus, Gasthaus, Selbstversorgerhaus oder Location für rauschende Feuerwehrbälle – aus dem Dornröschenschlaf wach zu küssen und sanft in die Gegenwart zu befördern. Beim Dach hat es hereingeregnet und die Tauben waren zahlenmäßig die größte Gästeschar, erzählt Helmuth. Eines stand dann aber rasch fest: Abgerissen wird nicht, sondern renoviert. Und das unter dem Motto: „Was alt ist, bleibt alt. Was neu ist, wird so richtig neu“. Gar nicht so einfach stelle ich mir das vor, so ein Haus zu renovieren und dabei sowohl der Geschichte des Hauses gerecht zu werden, aber trotzdem Modernität und Komfort des 21. Jahrhunderts einziehen zu lassen. Aber: Es ist gelungen – das kann ich sogar aus der Ferne erkennen. Acht unterschiedliche Suiten sind entstanden, mit einem schönen Mix aus Neu und Alt und jeweils einer ganz besonderen Note. Ins Auge ist mir auch gleich der moderne Zubau gestochen: Wo heute ein moderner Zubau steht, war auch bereits in der Vergangenheit ein Zubau angebracht, für die Nasszellen. Auch er wurde in die Gegenwart geholt und heute sind darin die Bäder der Suiten „Colbedoi“ und „Tafel“ zu finden.

Im Geiste sehe ich mal also schon die schöne alte Holztreppe zu den Suiten hinaufsteigen, vermutlich wird sie ein wenig knarzen unter meinen Schritten und das mag ich ganz besonders. Gehörte Geschichte. Oben angekommen fiele mir die Wahl dann wohl schwer: „Waldile“, „Widum“, „Colbedoi“, „In der Kehr“ oder „Weiher“? Oder doch „Oberanger“, „Kühtrote“ oder „Tafel“? Die Namen der Suiten klingen teilweise so fremd, aber umso schöner in meinen Ohren. In jeder Suite wird übrigens eine zur Pension in Bruneck gehörende Wiese, ein Feld oder die Alm thematisiert. Besonders angetan hat es mir die Suite „In der Kehr“, denn hier hat mich das mit einer wunderbaren Tapete bezogene Bett-Kopfteil sofort für sich eingenommen. Ja, ich mag solch besonderen Details. Oder doch das „Oberanger“, wo ich vermutlich direkt vom Bett aus durch das Fenster in der Dachschräge in den dunklen Sternennachthimmel schauen kann? Moment, oder vielleicht doch eher die Suite „Kühtrote“, wo man einen Balkon ganz für sich alleine hat? Wie war das noch mal mit der Qual der Wahl...?

In Gedanken sitze ich auch schon am Frühstückstisch, mein Mann genießt den aromatischen Kaffee von Caroma aus dem Südtiroler Völs am Schlern (unweit der Seiseralm gelegen und damit ein Gebiet mit ebenfalls wunderschönen Wandermöglichkeiten) und wir freuen uns auf ein vielfältiges Frühstück, bei dem viel von der eigenen Alm (Ziegenfrischkäse), Frisches aus dem eigenen Garten (Tomaten, Gurken...), hausgemachte Marmeladen und Säfte, hofeigener Honig, Schinken vom örtlichen Fleischer, Käse aus dem Pustertal/Ahrntal und noch viel mehr aus der Region kommt – und sogar die Dinkel- und Roggenflocken fürs selbstgemachte Knuspermüsli vom eigenen Feld stammen. 

Danach werde ich mich dann wieder mit vollem Bauch auf den Berg schleppen und mich im Geiste für meine fehlende Zurückhaltung am Frühstücksbuffet verfluchen...

Apropos Berge: Da hat Helmuth einige Routen-Tipps für mich, denn rund um Bruneck kann man dabei wahrlich aus dem Vollen schöpfen. Ein Gipfel muss es schon sein, finde ich, Helmuths Empfehlung ist da der Rammelstein, in rund drei Stunden zu erreichen – oder der Sambock bzw. das Astjoch. Unbedingt das Gipfelkreuz berühren, damit man auch wirklich oben war, empfiehlt Helmuth. Und ja, muss ich innerlich lachen, ich muss mich da ohnehin immer etwas erschöpft anlehnen, wenn ich oben angekommen bin am Berg… Was es mir persönlich auch angetan hat sind architektonisch interessante Hütten (wie z. B. die Seethalerhütte am Dachstein), auch dafür hat Helmuth ein paar Tipps: Die Schwarzsteinhütte oder die Edelrauthütte solltest du dann gesehen haben. Und ja, dann sind da noch die Dolomiten, da braucht man nicht viel dazu sagen, und landschaftlich besonders schön ist die Peitler Kofel Umrundung, in Sexten die Plätzwiese… Irgendwie kann ich es gar nicht erwarten endlich wieder in die Südtiroler Berge zu kommen.

Und wo wird man denn kulinarisch so richtig glücklich – habt ihr ein Lieblingsrestaurant? Nicht wirklich meint Helmuth, es gibt hier so viele tolle Restaurants, da kann ich mich gar nicht entscheiden. Und als ich dann einen Blick auf die Website des Niedermairhofs werfe und dort die vielen Restaurantempfehlungen entdecke, da kann ich das gut nachvollziehen. Für einen richtig guten Spritz sei derzeit jedenfalls das „Matilda“ eine besonders gute Adresse, ebenfalls immer eine gute Wahl seien das „Bernardi“ oder das „Wörtz“. Na gut, dann weiß ich ja schon, wo ich meine vom Gipfelwandern geschundenen Muskeln mit einem kühlen Aperitif versöhnen werde.

Kultur-Tipps & Stadtluft
Stichwort Kultur – wo muss man denn da unbedingt hin? Das „LUMEN“ am Kronplatz sei ein Must – denn das Zusammenspiel aus dem Thema, der Bergfotografie, den Bergen bzw. der Landschaft und der Architektur sei einfach toll. Und im Frühsommer ist das Volkskundemuseum bei uns im Dorf etwas ganz Besonderes, erzählt Helmuth: Man kann es ergehen, ist viel in der Natur unterwegs und erfährt dabei viel über das Leben von früher. Klingt beides spannend, finde ich, und kommt daher schon mal ganz oben auf die Liste. Für ein bisschen Stadtluft ist die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen übrigens ein lohnendes Ziel (ca. 1,25 h Autofahrt), kleiner aber nicht minder sehenswert ist Brixen (ca. 40 min Autofahrt) mit seinen Elefanten. Was es dort mit den mächtigen Vierbeinern auf sich hat, das findet man am besten selbst in der Brixener Altstadt heraus. Ein bisschen länger braucht man ins mediterrane Meran, aber auch diese eineinhalbstündige Anfahrt lohnt – auf keinen Fall sollte man sich dort einen Abstecher in älteste Viertel, das Steinachviertel, entgehen lassen. 

Und schließlich will ich noch erfahren, wo es Gastgeber wie Kathrin und Helmuth denn eigentlich auf Reisen hinverschlägt? Für sie sei Reisen vor allem Erfahrungsgewinn, was Kultur, Kulinarik oder einen anderen Way of Life anlangt, das Loslassen von Gewohntem, staunen – und das sehe ich ganz ähnlich. Landschaftlich besonders beeindruckend seien einige Gegenden in China und den USA gewesen, in Sachen Lebensstil haben es den beiden Gastgebern die nordischen Länder angetan. Geschichtlich und kulinarisch hat Italien einen Topplatz und ja, auch meine Heimatstadt Wien hat sich einen Platz in ihren Herzen erobert: Mit guter Musik, beim Donauinselfest oder bei einer Musical-Aufführung.

Übrigens, ergänzt Helmuth dann noch, was wir besonders gerne am Gastgebersein mögen: Die Welt kommt jetzt auch zu uns. Denn unser Haus ist (seit der Eröffnung Anfang 2016) wieder mit Leben gefüllt und zieht besondere Menschen an. Mich zieht es jedenfalls auch an, jetzt noch mehr und sobald die Corona-Situation es zulässt, werde ich mich auf den Weg Richtung Bruneck machen. Denn ich ahne, es gibt am Niedermairhof noch einiges für mich zu entdecken, von der Veranda im Dachgeschoss, wo man vermutlich herrlich ungestört in einem Buch versinken kann, über den idyllischen Garten und den kleinen Weiher bis hin zum Stodl-Spa…

Auch noch gut zu wissen: Bruneck ist natürlich auch im Winter eine lohnende Destination, denn der Kronplatz ist nicht nur der Brunecker Hausberg, sondern auch Südtirols Skiberg Nr. 1: Mit 119 Pistenkilometern, großartigem Bergpanorama und einer Verbindung zur berühmten Sellaronda. Weshalb der Niedermairhof im Ski- und Fahrradraum natürlich auch Skischuhwärmer und eine Vorrichtung für die Ski- oder Fahrräder bietet.

 

Niedermairhof – Unique Suites & Joy
www.nmhof.it

Herzog-Diet-Straße 1 I I-39031 Bruneck I Südtirol
E-Mail: welcome@nmhof.it

 

Unbeauftragte, unbezahlte Werbung.
Die Fotos wurden mir vom Niedermairhof zur Verfügung gestellt (Fotografen-Nennung beim jeweiligen Foto).