• Mangiare bene a Milano.
    Milano I Lombardei

Mitten im touristischen Zentrum Mailands und der Hunger treibt uns durch die Gassen. Aber bloss nicht in eine der Touristenbuden einfallen, da haben wir einfach keine Lust drauf. Und siehe da, dann werden wir doch noch fündig: Im Ottimo Massimo, unweit des Doms, in der Via Victor Hugo (Nr. 3). Eine Cafetteria mit hübschem Interieur, in der wir auch gleich einen Platz finden – zwischen Italienern, die hier offensichtlich ihre Mittagspause verbringen und ein paar versprengten Touristen. Das Angebot ist vielfältig – von Sandwiches über Salate und kleinen warmen Gerichten bis hin zu dolci, die man sich an den Self Service Tresen selbst holt. Das Personal ist freundlich, die Preise sind ok, immerhin sind wir hier im Zentrum von Mailand – und nach einer Stunde sind unsere Mägen glücklich und wir bereit, die Stadt frisch gestärkt weiter zu erobern.

Ottimo Massimo
Via Victor Hugo 3, 20123 Milano

Wenn es darum geht in Italien eine authentische Osteria oder ein gutes Restaurant zu finden, dann hat der Slow Food Führer Osterie d`Italia noch nie enttäuscht. Und auch in Mailand weist er uns bestens den Weg: Und zwar in die Osteria La Bettola di Piero. Praktischerweise liegt sie nur ca. 10 Gehminuten von unserem Hotel entfernt und da wir tagsüber stunden- und kilometerlang in Mailand unterwegs waren, ist das auf jeden Fall ein wichtiges Zusatzargument. Gemütlich ist es hier, rot-weiß karierte Tischdecken, Reproduktionen von alten Werbesujets an den Wänden und wir sind ganz offenbar die einzigen, die nicht von hier sind. Das mögen wir. Ob Fleisch oder Fisch, hier ist man mit beidem gut aufgehoben und ebenso mit Pasta und Risotto. Wir sind zu fünft und essen uns quer durch die Karte, kreuz und quer wird gekostet, mhmmmm, köstlich, lass mich mal probieren.... Dazu gibt es gute Weine aus der Lombardei bzw. dem Piemont und zum Abschluss, nach den dolci (die Crème brulee war wunderbar!!), noch einen hausgemachten Haselnusslikör. Den sollte man auf keinen Fall auslassen... Hierher kommen sollte man übrigens am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, denn Parkplätze sind in der Gegend Mangelware.

Osteria La Bettola di Piero
Via Orti, 17
Ruhetag: Sonntag / keine Kreditkarten / Mittags und abends geöffnet
Tel.: +39 02 / 55 18 49 47

 

Zuerst sind wir ein wenig misstrauisch: Ist das auch sicher keine Restaurantkette mit Systemgastronomie? Aber in den Straßen Mailands gießt es wie aus Kübeln und wir haben Hunger und drinnen sieht es gemütlich aus. Also nichts wie rein. Und dann ordern wir gleich mal fünf Gläser Prosecco und dazu gibt es reichlich Stuzzichini, Kleinigkeiten wie Mini-Sandwiches und Mozzarella-Tomaten-Spiesschen, die uns den ersten Hunger nehmen... und uns gleich noch eine Runde Prosecco bestellen lassen. Bevor wir uns in Hotel zurück schleppen, um uns nach dem cats & dogs Wetter wieder trocken zu legen...

Anyway: Wir mögen es hier. Und deswegen kehren wir am nächsten Abend, am Rückweg von einem langen Sightseeing- und Shoppingtag gleich noch mal hier ein – noch dazu liegt es so praktisch auf unserem Heimweg ins Hotel. Aber dieses Mal geben wir uns nicht mit Kleinigkeiten zufrieden: Es gibt Vorspeisen (z.B. Dreierlei Artischocken – köstlich!) und dann Pasta bzw. Pizza. Dazu ein Rosè Wein aus dem Piemont – LOVE IT, wir mögen dich. Auch wenn dann tatsächlich doch ein Franchise-Konzept dahinter steckt. Was kümmert das unsere zufriedenen Mägen...

LOVE IT - Real Italian Food Milano
Via Rugabella, 1
Tel.: +39 02 720 94 611
www.loveitfood.com

Es ist schlichtweg der perfekte Platz im geschäftigen Brera-Viertel, um eine kurze Pause einzulegen, denn die Stadt pulsiert an diesem sonnigen Aprilnachmittag so richtig: Einfach hinsetzen, den Ausblick auf die Chiesa San Simpliciano genießen und Menschen beobachten. Und eventuell auch kurz in ein paar Büchern schmökern, denn wir haben im Schanigarten einer Cafetteria einen Tisch ergattert, der der Libreria del Mondo Offeso angeschlossen ist. Der Sprizz ist kühl und so wie er sein soll, dazu bestellen wir Käseteller, ein wenig Salami und Prosciutto und Brot. Herrlich, wir könnten hier ewig sitzen bleiben und unsere Füsse sind dabei völlig einer Meinung mit uns.

Cafetteria Libreria del Mondo Offeso
http://www.libreriadelmondooffeso.it/la-caffetteria/

Piazza San Simpliciano 7, 20121 Milano

Übrigens: es lohnt sich auch einen Abstecher in die Kirche San Simpliciano zu machen. Sie wurde im 4. Jahrhundert erbaut und ist eine der ältesten und schönsten Kirchen Mailands. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zwar mehrmals restauriert, aber aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben sind das schöne Mittelportal und der Glockenturm.

Solferino, das klingt so romantisch, meint meine Freundin aus Hongkong, mit der ich durch das Brera Viertel schlendere. Nun, dieser Irrtum ist schnell aufgeklärt, denn romantisch war die Schlacht von Solferino, die Entscheidungsschlacht im Sardinischen Krieg zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Sardinien und dessen Verbündeten Frankreich (unter Napoleon III.) ganz sicher nicht. Wenn auch wichtig für die italienische Geschichte, zumal durch die österreichische Niederlage bei Solferino (am 24.6.1859) der Krieg von Sardinien gewonnen und damit der Weg für die Einigung Italiens geebnet worden war.

Das Eis in der Gelateria Solferino im Brera-Viertel schmeckt jedenfalls und das großartig. Dass dies in Mailand bekannt ist, zeigt auch die kleine Schlange, in die wir uns einreihen müssen. Aber: das ist es allemal wert. Übrigens: wer Nocciola und Limone mag wie ich, der sollte das hier auf jeden Fall ausprobieren.

Gelateria Solferino
Via Solferino, 18 / 20121 Milano

Da erzähle ich jetzt keine Neuigkeiten, wenn ich sage: Die Italiener können nicht nur hervorragend kochen, sondern auch unvorstellbar gut backen... Aber egal, auf jeden Fall sollte man auch in Mailand nicht an einfach an einer Pasticceria vorbei gehen, sondern einen Stop over machen, um zum Beispiel die herrlichen Sfogliatelle Napoletane (eine ursprünglich neapolitanische Spezialität, in diesem Fall mit Ricotta gefüllt) zu kosten. Na ja, oder vielleicht zwei oder drei....

Und einmal mehr haben wir uns auf unseren Slow Food Guide für Italien verlassen: Die Osteria Grand Hotel liegt in einer etwas ruhigeren Gegend des beliebten Navigli-Viertels, das von zwei breiten Kanälen dominiert wird. Naviglio Grande und Naviglio Pavese heißen sie, verbunden sind sie durch ein Hafenbecken namens Darsena. Abends steppt dann der Bär entlang der Kanäle, hier gibt es unzählige Bars und Restaurants und alles sind sie gut besucht, wer Nightlife sucht, der findet es hier.

Vor dem Lokal warten eine romantische Glyzinienlaube und eine Bocciabahn, im Sommer würde uns hier nichts von einer Runde Boccia abhalten. Inmitten von italienischen Familienfeiern fühlen wir uns dann richtig wohl und auch die Karte kann sich sehen lassen: Tagliata vom Piemonteser Rind, Bucatini all’amatriciana, Tagliatelle con ragù di corniglio (Ragu vom Hasen), Spaghetti alla chitarra con pomodoro – hier haben wir die Qual der Wahl. Das gilt übrigens auch für den Wein, denn auch die Weinkarte ist sehr umfangreich. Zum Abschluss einigen wir uns auf einen Käseteller, mit interessanten geschmacklichen Überraschungen. Wer danach die Kalorien wieder los werden will, der wandert am besten noch an den Navigli entlang, wo dann endgültig die Nachtschwärmer unterwegs sind und von Lokal zu Lokal wandern...

Grand Hotel
Via Ascanio Sforza, 75 (Naviglio Pavese)
www.grandhotelosteria.com

 

Werbung aufgrund von Namensnennung/Verlinkung. Die Restaurantbesuche erfolgten auf eigene Kosten.