• Mesmerhaus
    Bildstein I Österreich

Juli 2021

Eine „Auszeit mit Aussicht“ kann man sich im Mesmerhaus
im Vorarlberger Bildstein nehmen. Und was für eine Aussicht man hier hat,
von diesem Plateau aus, das völlig zu Recht oft als „Balkon zum Rheintal“
bezeichnet wird...

Bildschön ist dieses Bildstein, denke ich mir, als ich aus dem Auto aussteige und mich umsehe. Dabei habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal den Ausblick auf die Schweizer Alpen, den Rhein und den gesamten Bodensee entdeckt, sondern lasse meine Augen noch über die wunderschönen (denkmalgeschützten) Häuser wandern, die ringförmig um den Platz rund um die Basilika von Bildstein angeordnet sind. Eines schöner als das andere, mit dieser speziellen Mischform aus Rheintalhaus und Bauernhaus im Vorderen Bregenzerwald. Kenner können übrigens zusätzlich noch Einflüsse des Allgäuerhauses ausmachen. Und mitten drinnen das Mesmerhaus von Evi Haller. Mit ihr, unserer Gastgeberin im Apartmenthaus Tempel 74, im nicht weit entfernten Mellau im Bregenzerwald, bin ich hier verabredet. Denn nachdem ich mich gleich mal ziemlich in die schöne Geradlinigkeit unseres Apartments im Tempel 74 verliebt hatte, wollte ich unbedingt auch das zweite Gästehaus, in dem die begeisterte Gastgeberin Evi Haller drei Apartments an Feriengäste vermietet, kennenlernen. Denn das würde dem Mellauer Haus wohl in nichts nachstehen...

Und mit der Vermutung lag ich ziemlich richtig: Eine wahre Schönheit ist dieses Mesmerhaus mit seiner Fassade aus naturbelassenen Fichtenholzschindeln aus dem Bregenzerwald, außen – und wie ich dann feststellen kann – auch innen. Drei Apartments warten hier auf Feriengäste, die das Besondere mögen: Die besondere Lage – ein Ort, an dem man sehr ungestört zu sein scheint –, der Ausblick – von den Balkonen hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Bodenseepanorama und die Schweizer Bergwelt –, und die luxuriöse Gestaltung der Apartments. Das Penthouse „Ludovika“, die Ferienwohnung „Franz Josef“ und „Maria“ (die kleinste Wohnung, mit Blick zum Dornbirner Hausberg Karren und zur Basilika) warten auf wohn- und Designbegeisterte Gäste. Alle drei Namen sind übrigens eine Hommage an Evi Hallers Vorfahren, die dieses Haus, dessen Alter man nicht genau kennt, das aber über 200 Jahre alt sein dürfte, 1905 erworben hatten. Der Urgroßvater der heutigen Gastgeberin, Franz-Josef Böhler, kaufte das Haus damals und errichtete im ersten Stock eine kleine Tischlerei. Er zeichnet auch für den Namen „Mesmerhaus“ verantwortlich: Denn schließlich versah er in der Kirche nebenan, der heutigen Basilika, gut 60 Jahre lang nebenberuflich seinen Dienst als Mesmer.

Gleich auf zwei Etagen wohnt man im Penthouse „Ludovika“: 180 großzügig geschnittene Quadratmeter, erzählt mir Evi Haller und was ich auf den Fotos sehe, gefällt mir richtig gut. Nicht minder angenehm wohnt mal wohl auf 50m2 im Franz Josef im ersten Obergeschoss. Beide sind im Juli gerade belegt, als Evi mir das Haus zeigt, aber die kleinste der drei Wohnungen, das Apartment „Maria“ (30 m2) steht gerade frei und so kann ich mir dort einen ersten Eindruck verschaffen.

Gebürstete Eichenböden, modernes Lichtdesign mit indirekter Beleuchtung, italienische Designerstücke gepaart mit Vorarlberger Tischlermöbeln. Eine stimmige und schöne Mischung. Besonders gut gefallen mir die originalgetreu nachgebauten Kastenfenster; aber dass man in der Familie etwas von Fenstern versteht, versteht sich von selbst, schließlich wurde aus der kleinen Tischlerei des Urgroßvaters längst ein mittelständisches, international ausgerichtetes Unternehmen: Böhler Fenster in Wolfurt, geführt von Evi Hallers Bruder Andreas Böhler, in bereits fünfter Generation.

Als Evi Haller 2009 das Mesmerhaus übernahm, stand relativ schnell fest, dass dieser besondere Ort und dieses besondere Haus für Feriengäste zur Verfügung stehen sollten. Schließlich hatte hier schon die Großtante der heutigen Besitzerin seit den 60er Jahren Gästezimmer vermietet. Bevor hier wieder Gäste einziehen konnten, war allerding eine Komplettsanierung fällig, die in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt über die Bühne ging. Mit ihrem Ehemann Jürgen, der Baumeister ist und in Mellau ein Büro für Architektur und Baumanagement betreibt, hatte sie dafür den perfekten Partner an ihrer Seite. 2012 schließlich konnte der erste Feriengast im Apartment „Maria“ einziehen, 2013 und 2014 wurden die beiden anderen Wohnungen fertiggestellt.

Wenn Evi Haller vom Mesmerhaus und ihren Vorfahren erzählt, dann leuchten ihre Augen. Dieses Haus trägt sie in ihrem Herzen, ein Verkauf sei für sie unvorstellbar, sagt sie. Das ist das historische Erbe meiner Familie und das bewahre ich, so gut ich kann. Und man glaubt ihr beides auf Anhieb. Wir sitzen auf dem Bankerl am Brunnen vor dem Haus, die warme Abendsonne taucht alles in ein ganz spezielles Licht.

Nachdem mir Evi noch den kleinen Verkaufsladen für ihre Hausgäste mit feinen Sachen aus der Region im „Stadel“ unter dem Dach gezeigt hat – hier gibt es Wein aus Österreich und der Bodenseeregion neben Hausgemachtem wie Ringelblumensalbe, Marmelade, Sirup, Kräutersalz, etc. und Bienenhonig aus Bildstein von Evis Onkel Hermann –, muss sie auch schon weiter. Zurück nach Mellau, denn dort warten ihre beiden Kinder schon sehnsüchtig auf sie. Und ich habe jetzt noch ein wenig Zeit, um mir Bildstein genauer anzusehen. Ich umkreise die Basilika, in der gerade ein Trauergottesdienst stattfindet, und spaziere dann ganz nach vorne, ans Ende des Plateaus, auf dem Bildstein liegt und das irgendwie fast wie eine italienische Piazza wirkt. Ganz vorne, da steht das Gemeindeamt von Bildstein, und meine Vermutung ist: Es ist das Gemeindeamt mit dem großartigsten Ausblick in ganz Österreich. Auf Berge, See, Landschaft... und dann setze ich mich hin, auf das Bankerl unter dem Baum, vor dem Gemeindeamts-Haus, und lasse das alles auf mich wirken. Bildschön, aber wirklich.

Auch noch gut zu wissen: Richtig ungestört ist man hier oben und trotzdem sind es gerade mal 20 Autominuten, um ein bisschen Stadtluft zu schnuppern, in Bregenz oder Dorbirn. Wer in einem Baudenkmal wie dem Mesmerhaus wohnt, der interessiert sich vermutlich auch für (spannende) Architektur. Und davon gibt es reichlich in Vorarlberg, besonders im nahen Bregenzerwald. Ob Hotel, Feuerwehrhaus, Bushaltestelle, Schule oder Wohnhaus: Hier wird anders als im restlichen Österreich gebaut, sehr modern, sehr geradlinig und vor allem mit viel Holz. Eine Architektur-Tour – die übrigens auch Evi Hallers Mann Jürgen Haller in Mellau anbietet – lohnt also jedenfalls. Was man sonst noch so in Bildstein und Umgebung unternehmen kann, dazu gibt es auf der Mesmerhaus-Website reichlich Tipps von der Gastgeberin: Von Sport über Kultur bis hin zu Kulinarik.

  

Mesmerhaus
www.mesmerhaus.at

Dorf 77 I 6858 Bildstein I Österreich
E-Mail: info@mesmerhaus.at

Unbeauftragte, unbezahlte Werbung.

Wo man auch noch gut schläft in Vorarlberg: Tempel 74 (Mellau, Bregenzerwald) I Hotel Bären (Mellau, Bregenzerwald)