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Juni 2017/Juni 2018

Zugegeben: Schöne Strände gibt es auf Sizilien wie Sand am Meer.
Aber wo ist es am allerallerschönsten? Und welche Strände sollte man
auf keinen Fall links liegen lassen? Eine kleine Anleitung für
großes sizilianisches Strandglück...

Isola Bella & der Strand von Mazzarò (Taormina/Ostküste)

Also mal ganz ehrlich: Die berühmte Isola Bella – an der Ostküste Siziliens – habe ich mir nur von oben angesehen. Denn von unserem Hotel aus, hoch oben am Felsen unterhalb von Taormina-Stadt, hatte man einen großartigen Ausblick auf die Insel, die durch eine schmale Sandbank, die je nach Gezeitenstand verschwindet oder wieder auftaucht, mit dem Strand von Mazzarò verbunden ist. Einst von König Ferdinand III. von Sizilien der Gemeinde Taormina geschenkt, hat die Insel eine bewegte Geschichte hinter sich. 1998 wurde sie schließlich vom WWF zum Naturschutzgebiet erklärt, zumal es hier einige seltene geschützte Tier- und Pflanzenarten gibt, u.a. Vogel- und Eidechsarten.

Der Strand von Mazzarò – ein Kieselsteinstrand an türkis-blauem Meer – ist nicht sehr groß, aber dennoch einer der beliebtesten Strände an der Ostküste; mit einer Seilbahn gelangt man nach dem Strandvergnügen dann wieder ganz leicht hinauf nach Taormina…

Lido San Lorenzo – Agua Beach Club (Südost-Sizilien/nahe Noto)

Ihr wollt an den Strand? Ja, hast du einen Tipp? Nicolò, unser charmanter Gastgeber in den Melodia3 Suites schält konzentriert die Orangen für unser Frühstück. Muss er da nachdenken? Nein, natürlich nicht, aber ein wenig italienische Dramatik muss schon sein… Dann MÜSST ihr an den Lido San Lorenzo, in den Agua Beach Club. Genau dort landen wir dann auch, von Noto sind es nur rund 20 Minuten mit dem Auto. Und Grazie Nicolò, das hättest du uns nicht besser raten können. Ein breiter, flacher Sandstrand, türkis-blaues glasklares Wasser mit Karibikfeeling, das jetzt am Vormittag in breiten Wellen gemächlich an den Strand rollt. Sonnenschirm, fast keine Menschen (danke Juni-Vorsaison), Sonne satt und tiefblauer Himmel. Hier lässt es sich aushalten. Später schmeißen wir uns in die größeren Wellen, jauchzen wie kleine Kinder, tauchen durchgespült wieder auf. Neben uns wirft sich ein ca. 80jähriges italienisches Paar ebenfalls mit Verve in die Wellen. Das ist die italienische Lebensfreude, die ich so mag… che bella la vita! (PS: Abends dann am besten gleich direkt vom Strand nach Marzamemi zu einem köstlichen Abendessen…)

Parken ist übrigens auf dem großen Parkplatz  vor dem Bagno möglich, allerdings gegen Gebühr. Das Strandbad ist kostenpflichtig (Sonnenschirm mit Liegen oder nur Liegen), an ein paar Strand-Abschnitten ist auch Wildbaden möglich.

UPDATE 2018

Neuerdings gib es auch ein hübsches Strandrestaurant – mit Bar, Self Service Area und à la carte Restaurantbetrieb. Die Salate und diversen Pasta-Speisen sind sehr gut, die Preise ok, das Service ist freundlich und flink. Der Espresso heiß und günstig.

Agua Beach Club, Contrada Reitani 1, 96017, Noto

 

San Leone (Südwest-Sizilien/Agrigento)

Der Blick von unserem Hotel auf`s Meer ist wunderschön und im Pool unter den Palmen lässt es sich herrlich aushalten. Aber das Meer da unten lockt, also ab an den Spiaggia San Leone, ins Strandbad Blueout (kostenpflichtig; Sonnenschirm mit Liegen oder nur Liegen), das hinter kleinen Dünen am türkisblauen Meer lockt. 

Auch hier ist im Juni so gut wie nichts los, wir sind die Könige der Strandliegen. Nichts tun den ganzen Tag lang, den perfekten Rhythmus aus schwimmen, sonnen, dösen, Eis essen, lesen und in den Wellen tanzen finden. Das reicht vollkommen. Gegen Abend dann ein Sprizz als Sundowner, der Senior Chef meint`s gut mit mir und der Dosierung… Signore, ich glaube das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!

Blueout, Stabilimento Balneare & Beach Bar, Viale delle Dune (zwischen Via Casorati und Via Ferdinando Magellano). Parken ist kostenfrei entlang der Straße möglich.

Scala dei Turchi (Südwest-Sizilien/nahe Agrigento)

Fans der Commissario Montalbano-Kriminalromane von Andrea Camilleri haben vermutlich schon mal darüber gelesen: Die Scala dei Turchi an der Südküste von Sizilien, bei Realmonte in der Nähe von Agrigento. Ein strahlend weißer, an Stufen erinnernder Felsen (aus Mergel), in dessen Windschatten sarazenische Piraten – im sizilianischen Volksmund oft Türken genannt – bei Überfällen ihre Schiffe verankert haben sollen. Soweit eine von mehreren Theorien, woher der Name kommen soll. Monumental, denken wir uns, als wir auf dem Felsen stehen und auf das tiefblaue Meer hinunter blicken. Unwirklich fühlt es sich hier irgendwie an und dann setzen wir uns einfach mal und staunen. Vermutlich ist es eine gute Idee im Juni hierher zu kommen, denn nun verteilen sich die Besucher noch gut auf Felsen und den Strand, der daran anschließt. In der Hochsaison sieht man wohl Felsen und Strand vor lauter Menschen nicht. Aber jetzt, jetzt bleiben wir einfach mal hier und genießen diesen Tag am Meer…

Parken ist oberhalb des Strands entlang der Küstenstraße möglich. Mehrheitlich Wildbaden, nur eine Bar mit kleinem Strandbad vorhanden.

 

Mondello Beach: Der Stadtstrand von Palermo (Nordküste)

Ihr wollt an den Strand? An den Mondello Beach? Fantastico! Unsere Vermieterin Rossanna ist begeistert von unseren Plänen. Ihr werdet es lieben! Na schauen wir mal… Mit der Buslinie 806, die von der Piazza Sturzo (nahe Teatro Politeama) losfährt, ist man in nur einer halben Stunde dort, schiebt Rossanna noch hinter her. Also dann… Kaum an der Piazza Sturzo angekommen, beginnt es sintflutartig zu regnen. Wir und die anderen Wartenden drängen uns unter dem Dach der Bushaltestelle zusammen. Ob Mondello Beach da eine gute Idee ist? Aber uns um scharen sich massenweise fröhliche Teenager, in Flipflops, mit um den Hals geschlungenen Handtüchern. Na, die werden schon wissen, was sie tun. Also springen wir auch noch hinein in den Bus. Und siehe da, am Mondello Beach angekommen, sieht die Lage schon ganz anders aus: Himmel und Uferpromenade sind wie frisch gewaschen, die gelben Sonnenschirme im Strandbad strahlen uns verheißungsvoll entgegen und zwischen den Strandkabanen wuselt es bereits, ganze Großfamilien treffen hier letzte Vorbereitungen für einen langen Strandtag. Im Strandbad ergattern wir noch zwei Liegen mit Sonnenschirm, dabei wollte man uns zuerst schon wegschicken – alles ausreserviert. Mondello Beach am Sonntag gehört den Palermitani und das ist ja auch gut so. Rund um uns nur herrliches italienisches Strandleben: Da werden die schönsten Bikinis präsentiert, es wird geredet und geredet, stundenlang im Wasser gestanden um die ideale Bräune zu erzielen, die Kinder werden gebändigt und mit mitgebrachten Panini versorgt und die Glücklichen, die ein Haus oder Appartment in Mondello haben, ziehen sich nach Mittag zur Siesta zurück. Am späten Nachmittag werfen sich alle schreiend in die großen Wellen und der Bagnino di Salvataggio hat größte Mühe die Badegäste daran zu hindern, bei diesem starken Wellengang allzu weit hinaus zu schwimmen, die Trillerpfeife ist im Dauereinsatz. Ein Badetag wie aus dem – italienischen – Bilderbuch. Auch wenn sich die Bucht zwischen Monte Pellegrino und Monte Gallo fast ein wenig karibisch präsentiert: Heller Sandstrand, türkis-blaues klares Wasser. Wie es hier Anfang des 20. Jahrhunderts, als reiche Palermitaner ihre Jugendstil-Villen errichteten, ausgesehen hatte, lässt das Kurhaus (stabilimento balneare), das auf Stelzen im Meer steht, erahnen. Da blitzt dann noch ein wenig Mondänität vergangener Jahrzehnte durch…

Auch in der Nebensaison ist hier viel los, da es quasi der "Stadtstrand" der Palermitani ist. Daher am besten mit dem Bus anreisen, dieser spuckt einen direkt vor den Strandbädern aus und fährt in regelmäßigen Abständen vom Stadtzentrum nach Mondello und retour (Buslinie Nr. 806).

 

UPDATE 2018

Lido di Noto: Von Noto mit nur einem Katzensprung an den Strand... (Südost-Sizilien/Noto)

Sind wir 2017 von Noto aus ausschließlich an den San Lorenzo Beach gefahren, so haben wir 2018 auch einmal die nähere Umgebung erkundet – und damit auch den Lido di Noto. Den wir ebenfalls schnell ins Herz geschlossen haben... Auch hier gilt: Wer wild baden will, der kann dies hier tun (ich liebe es zu beobachten, wenn die Locals in den Mittagsstunden an den Strand kommen und ihre Mittagspause dort genießen, wünschen wir uns das nicht alle?), wer ein Strandbad mit Bar & Co bevorzugt, der ist hier auch gut bedient. Ansonsten: Glasklares Wasser, angenehmer Sandstrand, Bars und kleine Lokale, ein Gelati- und Granite-Wagen nicht zu vergessen und in der Nähe und – zumindest in der Vorsaison – auch genug (kostenfreie) Parkplätze. Von Noto aus ist der Lido übrigens in nur 15 Autominuten zu erreichen...

Cefalù: Ein (Stadt-)Strand für alle Fälle... (Nordküste)

Ob morgens, mittags oder bei Sonnenuntergang,  ob sonnig, stürmisch oder regnerisch und bewölkt – egal zu welcher Tageszeit und bei welchem Wetter, der Strand von Cefalù ist eine Schönheit. Das verdankt er vermutlich auch der mittelalterlichen Altstadt von Cefalù, die da so malerisch am Ende des Lungomare  in das Meer hineinragt – und nicht umsonst als Fotomotiv so oft zu finden ist. Hinter der Stadt und damit auch unweit vom Strand ragt der Rocca di Cefalù auf, ein rund 270 Meter hoher Kalkfelsen, südlich der Stadt erstrecken sich die Ausläufer der Monti Madonie. Ein beeindruckendes Szenario, das einen immer wieder die Kamera zücken lässt.

Der lange, leicht gebogene Sandstrand hat wohl vor mehr als 1000 Jahren auch schon den normannischen Eroberern Siziliens gefallen: Denn sie machten Cefalù zu ihrer Hauptstadt, bevor sie dann nach Palermo weiterzogen. Wer sich hier auf die Spuren der Normannen begeben will, der sollte auf jeden Fall einen Besuch in der mächtigen Kathedrale von Cefalù einplanen, die Roger II., König von Sizilien, hier errichten ließ, aus Dank dafür, dass er sich 1130 an diesen Strand retten konnte, nachdem sein Schiff in einen schweren Sturm geraten war. So sagt es zumindest eine Legende...

Wer hier in der Früh seinen Platz am Strand bezieht – entweder in einem der Strandbäder oder an den frei nutzbaren Abschnitten – der muss sich den ganzen Tag nicht mehr von ihm trennen. Denn oben an der Strandpromenade warten Bars, Cafès und auch das eine oder andere wirklich gute Restaurant auf einen, für einen Snack oder auch ein Mittagessen. Und wer sich entscheidet hier und nicht in einem der vielen Restaurants in den engen, aber hübschen Gassen der Altstadt zu Abend zu essen, der bekommt als Draufgabe auch noch einen wirklich beeindruckenden Sonnenuntergang geliefert – frei Tisch.

Parken ist (kostenpflichtig) entlang des Lungomare möglich oder auf kostenpflichtigen Parkplätzen.

Sampieri: Badevergnügen unter Einheimischen (Südost-Sizilien, Provinz Ragusa)

Hier sind wir genau richtig: Am Strand in der Bucht von Sampieri, einem ehemaligen kleinen Fischerdorf, das aber bis heute von großen touristischen Sünden verschont geblieben ist. Ein paar Apartments kann man hier mieten, ein paar wenige Lokale gibt es und das war es dann aber auch schon wieder, in der Vorsaison geht es hier eher beschaulich zu. Und so ist auch der Strand – besonders an den Wochenenden – vor allem von Einheimischen bevölkert, unter der Woche sind wir hier, zumal Juni und damit Vorsaison, ohnehin fast alleine... Zwei Strandbäder stehen hier zur Auswahl, gleich nebeneinander, daneben gibt es lange freie Strandabschnitte, teilweise zur Straße hin durch einen Pinienhain abgegrenzt. Wir entscheiden uns für das Bagno Pata Pata, mit Bar und Strandrestaurant, wo man gut essen und trinken – und das Kind mit Eis ruhig (und glücklich) gestellt werden kann. Am Wochenende sollte man hier durchaus reservieren für ein Mittagessen, denn der Ansturm ist groß – allerdings klappt es auch mit der Warteliste, auf die man gesetzt wird, so man nicht reserviert hat, recht gut. 

Die rund 2 km lange Bucht ist hübsch, ruhig, bietet einen feinsandigen, goldfarbenen Strand und glasklares, türkises Wasser, also alles was bei einem Siziienurlaub glücklich macht. Apropos, das beste Gelato am Platz haben wir dann auch noch entdeckt: Im neu eröffneten Hoky Poky (Gelateria, Caffetteria, Pasticceria) an der der Meerespromenade (Via Miramare Nr. 4)...

Pata Pata Sampieri, Via Miramare; Parken ist entlang der Straße hinter dem Strandbad und der Pineta kostenfrei möglich.

Cava d`Aliga: Badevergnügen unter Einheimischen II (Südost-Sizilien, Provinz Ragusa)

Vorbei gekommen sind wir hier am Weg zum Supermarkt und dann irgendwie hängengeblieben – nur rund 5km entfernt von Sampieri: Denn der Blick von der Küstenstraße auf den kleinen Ort mit dem breiten Sandstrand zwischen Felsen, im silbrigen Licht des Nachmittags, als breite Wellen in die Bucht rollten... der nahm uns irgendwie gefangen. Und irgendwie fühlten wir uns auch ein wenig an Kalifornien erinnert, vielleicht wegen des Lichts, der Wellen... jedenfalls: Wir kamen wieder. Und da die 6jährige Nichte hier dann auch prompt eine italienische Freundin fand – Vittoria aus Assisi –, war unser Schicksal besiegelt und wir verbrachten auch unsere restlichen Strandtage hier.

Nichts zu bedauern, denn im kleinen Strandbad in dieser Bucht fühlten wir uns unter den wenigen (Vorsaison) und vorrangig italienischen Badegästen mehr als wohl. Die Mädchen schmissen sich fröhlich jauchzend in die breiten Wellen und wir, ja wir taten, um ehrlich zu sein, genau das selbe. Und was man halt so tut an einem langem Strandtag: lesen, dösen, ein kleines Mittagessen, ein Eis aus der nahen Gelateria holen und Federball spielen. Strandferien wie damals und wie sie heute auch noch sein sollen. Kurzum: Das Kind war glücklich und wir auch...

Cava d´Aliga: Parken ist auf einem Parkplatz oberhalb des Strands kostenfrei möglich.

 

(Unbeauftragte, unbezahlte) Werbung aufgrund von Namensnennungen/Verlinkungen. Die Aufenthalte erfolgten zur Gänze auf eigene Kosten.