• LIV Ceramics
    Altaussee I Österreich

Juli 2023

Leben – so wird „LIV“ aus dem Schwedischen übersetzt. Und irgendwie passt das perfekt zu der Gebrauchskeramik, die die Steirerin Lisa Zinnebner in ihrer Werkstatt im steirischen Altaussee von Hand anfertigt. Denn ihre Stücke sind voller Leben – das begreift man spätestens, wenn man sie in die Hand nimmt und ihre Haptik erspürt. Und nicht zuletzt hat sich Lisa mit ihrem Beruf auch eine Art LebensTraum erfüllt. Und deswegen ist dies hier auch ein bisschen eine Geschichte über Kreativität, Lebensfreude – und den Mut, einen Traum in die Realität umzusetzen…

Seit kurzem haben Lisas Keramik-Werke ein eigenes Zuhause erhalten. Und was für eines: Ein hübsches kleines Holzhaus, nur wenige Gehminuten vom Altausseer See entfernt, hell, luftig, sonnengeküsst. Dorthin sind die Steinzeugkeramik-Stücke – von Schalen über Krüge, Teller, Tassen, Becher, Schälchen und vielem mehr – aus den Regalen in Lisas Werkstatt, die sich nur wenige Meter entfernt in dem Haus, in dem sie mit ihrem Mann wohnt, Anfang Juli (2023) übersiedelt.  

Herrlich nach Holz duftet es im neuen LIV-Showroom: Normalerweise heißt es ja immer, dass Holz in Räumen Puls und Blutdruck senken kann. Mein Puls geht aber in die Höhe, als ich all die schönen Stücke sehe, und meine Augen wandern durch den hellen, wunderschön gestalteten Raum. Bestens gewählt sind die Wandfarben, sie bilden eine perfekte Bühne für Lisas Stücke, die zumeist erdige Töne aufweisen. Wie sehr sich Lisa von der Natur inspirieren lässt, das sieht man u. a. auch bei den Schalen und Bechern in wunderschönem, intensivem See-Grün, so grün, wie der nahe Altausseer See eben ist.

Puristisch, skandinavisch, zeitlos, manchmal mit einem Touch Japan gepaart, das ist Lisas Stil – und trotzdem sind ihre Produkte sehr unterschiedlich. Ich probiere einfach gerne Neues aus, setze gerne unterschiedliche Ideen um, manchmal sprudelt es nur so aus mir heraus – auf ein einheitliches Design will und kann ich mich irgendwie nicht festlegen, erzählt mir Lisa. Und ich kann das nachempfinden: Wenn man kreativ ist, warum sollte man sich dann selbst enge Grenzen stecken? Gefertigt wird alles auf Lisas  Töpferdrehscheibe, mit viel Gefühl und viel Geduld. Denn es kann schon mal dauern, bis so ein Produkt von Hand in Form gebracht ist. Auch die Glasuren macht Lisa selbst, gebrannt werden ihre Produkte bei Hochbrandtemperaturen. Das Resultat: individuelle, nicht immer perfekte, aber immer einzigartige Stücke. Für Menschen, die Tischkultur lieben und dabei auf Individualität statt Industrieware setzen.

Da sitzen wir an einem kleinen Tisch in ihrem Showroom, die Juli-Sonne, die durch das große Fenster scheint, wandert über den Boden, immer wieder stecken Menschen ihren Kopf durch die offene Tür und fragen, ob sie hereinkommen dürfen. Ja klar, kommen Sie rein, ich freu mich – ruft Lisa, mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Wie ein glücklicher Mensch sieht sie aus, denke ich mir dann, und ja, Gründe glücklich zu sein, hat sie genug. Denn mit „LIV“ hat sie sich irgendwie auch einen Lebenstraum erfüllt – und der schöne neue Showroom ist nun das Tüpfelchen auf dem I. Man merkt, wie sehr sich Lisa über diesen Ort freut – und diese Freude, die steckt irgendwie an.

Zur Keramik ist sie übrigens durch Zufall gekommen, denn ursprünglich war sie in Büro-Jobs tätig. Bei einem Töpfer-Kurs vor einigen Jahren wurde ihr, als sie den Ton in Händen hielt, von einer Sekunde auf die andere klar: Das ist es. Das und nichts anderes möchte ich machen. Also hat sie sich in Sachen Keramik selbst viel beigebracht, als Autodidaktin, aber auch Ausbildungen gemacht, u. a. in Florenz und Kopenhagen. Nach Bad Aussee verschlug es sie, als sie gemeinsam mit einer Freundin das Lokal „Das gute Leben“ eröffnete.

Die Leidenschaft für das Kreative und die Keramik hatte sie dennoch nicht mehr losgelassen und so fiel dann endgültig die Entscheidung für die Keramik. Und irgendwie hat sich dabei das eine ins andere gefügt: Als sie sich in einen Altausseer verliebt (mit dem sie mittlerweile verheiratet ist), wird Altaussee zur neuen Heimat der gebürtigen Ennstalerin – wo sie sich im gemeinsamen Haus eine kleine Werkstatt einrichtet. Und damit sind wir auch schon im Heute: Eigene Werkstatt, Showroom und ganz viel innere Zufriedenheit, die ihr irgendwie ins Gesicht geschrieben steht. Beneidenswert, denke ich mir. Vielleicht färbt ein bisschen davon ja auch auf mich ab, wenn ich ein paar von Lisas Stücken kaufe und in mein Zuhause bringe. Und bevor ich diesen Gedanken noch zu Ende geführt habe, habe ich mich schon für ein paar wunderschöne Teller entschieden…

Auch noch gut zu wissen: Alles was du hier siehst, „is oid oder von do“ – also alt oder von hier – fasst Lisa zusammen, was in ihrem Showroom, der eigentlich schon fast ein kleiner Concept Store ist, zu finden ist. Zuallererst natürlich ihre Gebrauchskeramik. Und weil Lisa Flohmärkte und schönes altes liebt, kann da durchaus auch mal das eine oder andere schöne alte Glas-Teil stehen, das ihre Produkte perfekt ergänzt. Wie auch handgefertigter Schmuck aus Aussee oder Vintage-Kleidungsstücke. „Creativity in progress“, würde ich dazu sagen. Apropos: Kreativ wird Lisa auch gerne bei Auftragsarbeiten, für private Kund:innen genauso wie z. B. für Hotels oder Gastronomiebetriebe. Und so bin letztlich ja auch ich über Lisas Stücke gestolpert, nämlich in den Apartments am Traunkai in Bad Ischl, wo ich mich sofort in die schöne Tableware verliebt hatte…

 

LIV Ceramics
https://liv-ceramics.at/

Fischerndorf 184, 8992 Altaussee I Österreich
E-Mail: hallo@liv-ceramics.at

 

 Und einmal mehr der guten Ordnung halber gesagt: Dies ist eine keine (bezahlte) Werbung, sondern vielmehr eine persönliche Empfehlung von Herzen.